Top 5: Meine Lieblingsbücher und -hörbücher 2022

Puh, das war echt nicht einfach dieses Jahr. Nur bei zwei dieser Bücher war mir direkt klar, dass sie am Ende auf meiner Bestenliste landen würden. Die anderen drei hätte ich da nicht sofort gesehen; aber im Rückblick und im Vergleich mit dem, was ich ansonsten gelesen und gehört habe, stechen sie – trotz Fehlern – dann eben doch durch Besonderheiten hervor und heben sich vom Rest ab.

Um Platz 1 und 2 haben zwei Titel gekämpft, die ich jeweils zu Jahresbeginn und zu Jahresende gelesen habe, und auch diese beiden sind nicht perfekt, und schon gar nicht Mainstream. Aber sie haben mein Herz höher schlagen und mich in andere Welten eintauchen lassen, so dass ich drumherum alles vergessen konnte, und genau das suche ich beim Lieblingsbüchern.

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„Die Romanfabrik von Paris“ von Dirk Husemann

Titel: Die Romanfabrik von Paris

Autor: Dirk Husemann

Format: eBook

Verlag: Lübbe

erschienen: 30.10.2020

Seitenanzahl der Printausgabe: 480 Seiten

Inhaltsangabe:

Paris, 1850. Anna Dorn, eine in finanziellen und gesellschaftlichen Ruin geratene deutsche Gräfin, verdient sich ihr Geld in Paris als Hauslehrerin. Ein weiteres Anliegen von ihr: Die weitere Veröffentlichung von Alexandre Dumas‘ erfolgreichen Fortsetzungsromanen zu verhindern – Annas Meinung nach nichts als Schund. Der berühmte Autor Dumas hat aber gerade ganz andere Probleme: Er steckt bis zum Hals in Schulden und macht sich auf die Jagd nach einem mysteriösen Amulett mit dessen Verkauf er seine Geldsorgen erstmal los wäre. Hinter dem Amulett ist außer ihm noch ein Magnetiseur und Scharlatan her, der nichts Gutes im Schilde führt, und mit dem auch Anna noch eine Rechnung offen hat.

Zum Buch:

Ihr kennt mich: Wenn ein Buch auch nur irgendwie mit Alexandre Dumas, dem Vater meiner geliebten Musketiere, zu tun hat, werde ich hellhörig. Als eine Twitter-Freundin dieses Buch für einen Buddy-Read vorschlug, war ich sofort dabei. Ich meine: Dumas, der Autor, diesmal als Romanfigur vor dem biografischem Hintergrund seiner erfolgreichsten Jahre, als Teil einer Abenteuergeschichte – wie hätte ich da nein sagen können? Sacrebleu! Ich hing am Haken.

Und es hat sich gelohnt.

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„Chéri“ von Colette (Rezension)

Titel: Chéri
Autorin: Colette
Sprache: Englisch/Französisch
Format: Taschenbuch/e-Book
Verlag: Peguin Vintage Classics/Fayard
erschienen: erstmals 1920, Vintage Classics Ausgabe vom 01.10.2001
Länge: 120 Seiten

Colette? Von der hatte ich noch nie gehört, und von „Chéri“ auch nicht, als dieser kurze Roman zur nächsten Lektüre eines kleinen Online-Buchclubs wurde, dem ich angehöre. Und wie froh bin ich, dass sich das jetzt geändert hat! Colette (Sidonie-Gabrielle Colette, 1873 – 1954) war nämlich eine sehr bekannte, feministische, queere und auch skandalträchtige Autorin, deren Leben genauso spannend ist wie ihr Werk. Jahrelang wurde Colette von ihrem Ehemann, ebenfalls Schriftsteller, als Ghostwriterin missbraucht und von ihm teilweise zum Schreiben sogar eingesperrt. Nachdem Colette ihn verließ, lebte sie eine Weile offen mit einer Frau zusammen, heiratete irgendwann ein zweites Mal und ließ sich dann auf eine Affäre mit ihrem halb so alten Stiefsohn ein. Auch ein späterer Liebhaber war wesentlich jünger als sie. Erst als zweite Frau wurde sie Mitglied der Académie Concourt und erhielt nach ihrem Tod sogar ein Staatsbegräbnis. Vielen ist sie als Autorin von „Gigi“ bekannt, erfolgreich als Musical verfilmt.

Ihr kleiner, aber eindrucksvoller Roman „Chéri“ scheint denn auch autobiografische Züge zu tragen, denn auch hier verfolgen wir die Liebesgeschichte zwischen einer fast 50-jährigen Pariser Kurtisane mit einem hübschen, verwöhnten 25-jährigen – dem titelgebenden „Chéri“. Léa kennt Chéri, den Sohn einer Freundin aus dem gleichen Milieu, von Kindheit an und wurde sogar damit betraut, ihn in Liebesdingen zu „erziehen“. Die Beziehung der beiden ist nach heutigen Maßstäben äußerst fragwürdig, mischen sich hier doch mütterliche Liebe mit sexueller Attraktion und tatsächlichen, tiefen Gefühlen. Aus damaliger Sicht? Vielleicht anders.

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Rezension: „Alexandre Dumas: The King of Romance“ von F.W.J. Hemmings

Cover von "The King Of Romance"

Titel: Alexandre Dumas: The King of Romance
Autor: F.W.J. Hemmings
Format: eBook
Verlag: Bloomsbury Reader
erschienen: Erstausgabe 1979
Länge der Printausgabe: 354 Seiten

Ihr wisst alle, dass mich das Lesen der d’Artagnan-Romane von Alexandre Dumas (père) zum unrettbaren Musketier-Fan gemacht hat. Da blieb es nicht aus, dass ich mich auch näher mit dem Vater der Musketiere auseinandersetzten musste, zumal es in den Einführungen immer hieß, in d’Artagnan und seinen Freunden Athos, Aramis und Porthos stecke ganz viel von Dumas selbst drin.

Dumas – Der Vater der Musketiere

Was soll ich sagen? – Es stimmt! Und beim Lesen von Hemmings äußerst charmanter, Roman-ähnlicher Biografie merkt man nicht nur schnell, woher d’Artagnan seine Leidenschaft, Athos seine Majestätik, Aramis seine Intelligenz und Porthos seine Statur und sein Faible für leckeres Essen hat, sondern man wird mitgerissen vom Leben eines Mannes, das in Sachen Abenteuer, Lust und Drama seinen Romanen nicht hinterhersteht.

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Das Ende der drei Musketiere (eigentlich sind’s ja vier)

Ich bin noch nicht drüber weg. Nicht über Porthos, nicht über Athos und d’Artagnan. Und fangt mir gar nicht erst mit Aramis an! Mit dem habe ich sowieso noch ein Hühnchen zu rupfen! Aber wie ich es auch drehe und wende: Es ist vorbei mit den Musketieren. Das letzte Buch der Roman-Reihe, „Der Mann in der eisernen Maske“, liegt zwar immer noch genau da, wo ich vor zwei zwei Monaten die letzte von insgesamt dreieinhalbtausend Seiten der Saga gelesen habe. Und, wie es sich gehört, hatte ich dabei ein Glas Wein in der einen und ein vollgerotztes Taschentuch in der anderen Hand. Aber das war’s.

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„The Moor“ by Sam Haysom

The Moor
by Sam Haysom
Unbound Digital
08 May 2018
eBook

Disclaimer: I received this book for free from the publisher via netgalley.com. This does not affect my opinion of the book or the content of my review.

Jumping between the past and 2015, interspersed with newspaper clippings, „The Moor“ by debut author Sam Haysom tells the spooky tale of people going missing and animals getting killed in and around Rutmoor National Park, England. The main plot, told from different points of view, revolves around five teenagers and one father going on a camping trip in 2002 during which some of the members disappear. In 2015, the remaining, now adult survivors meet again and return to Rutmoor for a special mission.

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„The Stranger“ von Saskia Sarginson

Titel: The Stranger – Wer bist du wirklich?
Autorin: Saskia Sarginson
aus dem Englischen von Sabine Schilasky
Format: eBook
Verlag: beTHRILLED by Bastei Entertainment
erschienen: 01.06.2018
Seitenzahl der Printausgabe: 325 Seiten

Inhalt:

Ellie betreibt ein Café in einem kleinen englischen Dorf und lebt dort mit ihrem Mann William auf einem Bauernhof. Bei einem Autounfall kommt William ums Leben, und Ellie’s Leben gerät aus dem Lot. Neben dem Verlust keimt der Verdacht auf, dass William Geheimnisse vor ihr hatte. Da taucht der verschwiegene rumänische Wanderarbeiter Luca im Dorf auf. Ellie heuert ihn als Hilfe an, doch zunehmend schlägt ihm Fremdenhass entgegen. Unterstützung findet Ellie auch bei David, einem ebenfalls verwitweten Großgrundbesitzer. Dann wird bei Ellie eingebrochen und weitere Ereignisse passieren, die das Dorf in Aufregung versetzen.
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Mehr als Kilts und Küsse: ein Fangespräch über Outlander


Ihr wisst ja, dass ich seit Juli mit meinen Ohren in den „Outlander“- Hörbüchern von Diana Gabaldon stecke (auf Deutsch heißt die Serie „Highland-Saga“) und mit den Augen derzeit auch in der 3. Staffel der TV-Serie. Die Abenteuer; das historische und medizinische Wissen; die Schauplätze von Schottland bis in die Karibik und nach Amerika; die wundervollen Charaktere – und natürlich die zum Niederknien schöne Liebesgeschichte der beiden Hauptfiguren sind nur ein paar der Punkte, warum die Reihe so süchtig macht.
Schön, wenn man nicht alleine fangirlen muss: Kollegin Silvia vom Audible Magazin ist ebenfalls ein riesiger Claire & Jamie-Fan. Wir haben uns von Fan zu Fan über die Serie unterhalten.
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Wie ich mit Claire & Jamie die Neue Welt erobere: Drumns Of Autumn (Outlander #4)

Eigentlich wollte ich nach Outlander #3 „Voyager“ erstmal eine Pause einlegen und mir in aller Ruhe die anstehende 3. TV-Staffel ansehen. Aber auch wenn Geduld eine Tugend ist – nicht bei mir, und so griff ich noch am selben Tag zu Buch 4 der Reihe: „Drums of Autumn“ (auf Deutsch: „Der Ruf der Trommel“).

 

Worum geht es in „Drums of Autumn“?

Drums of Autumn von Diana GabaldonWaren Claire und Jamie am Ende von Buch 3 in Amerika angekommen, so verbringen sie Buch 4 damit, sich dort ein neues Leben aufzubauen – nicht einfach in der Wildnis der frühen Siedlerzeit, wo Indianer, wilde Tiere und harte Winter nur zu einigen der Gefahren gehören, mit denen sie konfrontiert werden. Währenddessen macht Claire’s Tochter Brianna in den 60er Jahren eine Entdeckung, die ihr klar macht: Sie muss ihre Mutter finden. Auf Brianna’s Fersen: Roger Wakefield, der mehr als nur Gefallen an ihr gefunden hat.

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Wie ich mit Claire und Jamie zusammen alt werde: Outlander #3 – „Voyager“

Nachdem ich mich vor knapp einem Monat kopfüber in die „Outlander“-Saga gestürzt habe, gab es bisher noch keinen Grund, aus den Highlands wieder in die Wahre Welt zurückzukehren. Zu schön ist es da, bei Claire und Jamie Fraser. So habe ich mich durch die zwei TV-Staffeln und die zugehörigen Bücher gepflügt, um dann mit meinem Lieblingsrotschopf und seiner Sassenach in unbekanntes Terrain aufzubrechen: zu Buch #3, „Voyager“ (auf Deutsch: „Ferne Ufer“) gibt es noch keine TV-Staffel (die gibt’s ab 10. September zu sehen, zumindest für die Glücklichen, die Starz oder RTL Passion abonniert haben). Als ich mich an das 42-stündige englische Hörbuch bzw. das 870-seitige eBook mache (ich switche, je nach Situation, hin und her), muss ich mich also auf mein eigenes Kopfkino verlassen.

englischer Trailer zu Staffel 3 von „Outlander“
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