Rezension: ‚The Three‘ von Sarah Lotz

the threeTitel: ‚The Three‘

(erscheint am 11. August 2014 auf Deutsch unter dem Titel: ‚Die Drei: Thriller‘)

Autorin: Sarah Lotz

Sprache: Englisch

Format: Hörbuch

Sprecher: Melanie McHugh, Michael Wincott

Anbieter: Hodder & Stoughton

erschienen: 22. Mai 2014

Länge: 13 Std 58 min (ungekürzt)

Das Hörbuch ist im Download bei audible.de erhältlich, und zwar HIER. Es kostet im Flexi-Abo € 9,95 (regulärer Preis € 17,95). Eine Hörprobe findet ihr ebenfalls auf der Produktseite von audible.

Inhaltsangabe (amazon):

Der Tag, an dem es passiert, geht als „Schwarzer Donnerstag“ in die Geschichte ein. Der Tag, an dem vier Passagierflugzeuge abstürzen, innerhalb weniger Stunden, an vier unterschiedlichen Orten. Es gibt nur vier Überlebende. Drei davon sind Kinder, die fast unverletzt aus den Flugzeugwracks steigen. Die vierte ist Pamela May Donald, die gerade noch so lange lebt, dass sie eine Nachricht auf ihrem Handy hinterlassen kann. Eine Nachricht, die die Welt verändern wird. Eine Nachricht, die eine Warnung ist …

Zum Hörbuch:

Über The Three kann man eigentlich kaum etwas verraten, ohne schon zu viel zu verraten. Man sollte allerdings wissen, was diese ungewöhnliche Mystery-Geschichte NICHT ist, sonst hat man falsche Erwartungen und ist am Ende enttäuscht.

The Three ist KEINE Horrorgeschichte. Das heißt jetzt nicht, dass es einen nicht schaudert. Tatsächlich durchzieht die ganze Geschichte ein Gefühl von Unwohlsein, von leiser Paranoia, von demselben Gefühl, das mehrere der Figuren furchtbar plagt: Das Gefühl, dass etwas nicht stimmt. Doch anhand der Inhaltsangabe könnte man Monster erwarten, abgedrehte, schauderhafte Ereignisse, eine laserzuckende Alien-Attacke oder eine saftige Geisterstunde. Sorry, aber all das ist The Three nicht. Das Grausen ist hier ganz subtil, die Angst steckt im völlig Normalen, kommt aus den eigenen Vorstellungen gekrochen, und lange, sehr lange Zeit muss man sich fragen, ob es überhaupt einen Grund gibt für diese Angst.

Das macht Sarah Lotz sehr geschickt. Der erste Clou ist, dass The Three durch seinen Mix an Zeugenaussagen, Emails, Instant Messager-Dialogen, Pathologieberichten etc. absolut authentisch wirkt. Tatsächlich ist das Ganze ein Buch im Buch: The Three besteht fast komplett aus den Kapiteln eines (fiktiven) Buches einer investigativen Journalistin über die Flugzeugabstürze und die drei überlebenden Kinder. Es ist eine umfassende und pedantische Recherche, die uns von Beginn an an die fiebrige Frage fesselt, was zur Hölle denn da passiert ist – und was nicht.

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Rezension: ‚Helpf for the Haunted‘ von John Searles

help for the hauntedTitel: ‚Help for the Haunted‘

Autor: John Searles

Sprache: Amerikanisch

Format: eBook (Kindle Edition)

Verlag: William Morrow

erschienen: 17. September 2013

Seitenzahl der Printausgabe: 368 Seiten

Beschreibung:

Die Eltern von Sylvie Mason werden in einer stürmischen Nacht unter gruseligen Umständen getötet. Als Mörder wandert einer ihrer ‚Klienten‘ ins Gefängnis. Die tief gläubigen Masons hatten es sich zum Beruf gemacht, ‚Heimgesuchten‘ zu helfen. Hilfreich dabei: das Talent von Sylvie’s Vater, übernatürliche Kräfte aufzuspüren, und das ihrer Mutter, heilend auf die Heimgesuchten zu wirken.

Nach deren Tod wird Sylvie von ihrer älteren Schwester Rose aufgezogen. Rose ist allerdings selber noch fast ein Kind, kämpft mit vielen Problemen, und ihr Verhältnis zu Sylvie ist fast so schwierig, wie das zu ihren Eltern war.

Als sich im Keller des Hauses merkwürdige Dinge tun und die Vergangenheit nicht ruhen lassen, kommen Sylvie Zweifel – am Hergang der Mordnacht, an ihren Eltern, an sich selbst. Sie begibt sich auf die Suche nach der Wahrheit.

Zum Buch:

Auf dieses Buch hat mich der monatliche ‚Bloggers Recommend‘ Newsletter gebracht – meistens ein sicherer Tipp für guten Lesestoff. Dazu kam noch die Halloween-Zeit und meine passende Lust auf Gruseliges.

Ich kann es aber kurz machen: HELP FOR THE HAUNTED reicht nicht an meine Erwartungen heran. Der Grusel hält sich in Grenzen. Nach einem sehr starken Anfang mit einer Gänsehaut-Mord-Szene halte ich das für die Latte, an der ich den Rest des Romans messen muss. Und werde in dieser Hinsicht enttäuscht. Wirkliche Gänsehaut kommt selten auf (obwohl die Nummer mit dem Licht im Keller und der Puppe von der Idee her wirklich ein guter Ansatz sind), und teils entpuppt sich der Grusel sogar als fauler Zauber.

Was Horror angeht, fällt HELP FOR THE HAUNTED schon mal durch.

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Rezension: ‚The Bones of Paris‘ von Laurie R. King

The bones of ParisTitel: ‚The Bones of Paris‘

(bisher nicht auf Deutsch erschienen)

Autorin: Laurie R. King

Sprache: Englisch

Format: Hörbuch

Sprecher: Jefferson Mays

Anbieter: Recorded Books

erschienen: 10. September 2013

Spieldauer: 13 Std 11 min

Das Hörbuch ist als Download bei audible.de erhältlich, und zwar HIER. Es kostet im Flexi-Abo €9,95 (regulär €25,95).

Beschreibung:

Paris, 1929. Der amerikanische Privatdetektiv Harris Stuyvesant wird damit beauftragt, das verschwunde Model Philippa Crosby zu suchen. Treibt sie sich, wie vermutet, nur mit einem der vielen Paris Künstler herum? Oder hängt ihr Verschwinden zusammen mit den anderen Vermisstenfällen, die der französische Kommissar Doucet untersucht?

Stuyvesant macht sich zunächst keine großen Sorgen. Das ändert sich jedoch, als er auf das Théatre du Grand-Guignol in Mormartre stößt, wo makabre und morbide Aufführungen das Publikum in Entsetzen und Faszination stürzen. Harris taucht ein in die sowohl glamouröse als auch schockierende Pariser Künstlerszene der Zeit und gerät auf die Spur eines Mörders.

Zum Hörbuch:

Romane, die mit Kunst zu tun haben, sind für mich immer ein Glücksfall. Selbst habe ich überhaupt kein Talent für Malerei, aber trotzdem liebe ich Kunstausstellungen und interessiere mich sehr für die Zeiten, Kulturen und persönlichen Lebensumstände, in denen berühmte Künstler ihre Werke erschaffen haben. Sachbücher lese ich nicht so gerne, und dann ist es wunderbar, wenn mir (wie letztes Jahr mit THE ART FORGER) ein Hörbuch in den Schoß fällt, das all diese Themen in eine spannend geschriebene Geschichte packt.

THE BONES OF PARIS ist da vielversprechend. Laurie R. King nimmt einen klassischen amerikanischen Privatdetektiv – pleite, mit emotionalem Gepäck, aber dem süßen Pariser Leben sehr zugetan – und verpflanzt ihn ins kunstgetränkte Paris des Jazz-Age.

Ach, Paris. Wir haben es hier nicht mit Frühlingsduft und sonnigen Spaziergängen an der Seine zu tun. Nein, Paris hat in BONES OF PARIS eine ganz andere Seite:

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Rezension: ‚Night Film‘ von Marisha Pessl

night filmTitel: ‚Night Film: A Novel‘

dt. Titel: ‚Die amerikanische Nacht‘

Autorin: Marisha Pessl

Format: Hardcover

Sprache: Englisch

Herausgeber: Random House

erschienen: 20. August 2013

Seiten: 624

Beschreibung (amazon):

Ashley ist tot – gerade mal vierundzwanzig – eine Leiche in einer verlassenen Lagerhalle Manhattans. Ein Unfall? Oder Selbstmord? Und was hat Cordova – der übermächtige Vater und besessene Filmemacher mit ihrem Tod zu tun? Der Schlüssel zum Geheimnis liegt in seinen magischen Filmen, die nach und nach zu einer Wirklichkeit werden, aus der es kein Entkommen gibt.
Ein Meisterwerk – souverän, tödlich, perfekt.

Zum Buch:

Mal wieder so ein Buch, das mit vielen Vorschusslorbeeren auf einer Welle der Begeisterung aus Amerika zu uns herüberschwimmt. Da muss ich ja testen, ob es die Aufregung tatsächlich wert ist.

Optisch ist NIGHT FILM auf jeden Fall etwas Besonderes: Die silberne Schrift auf dem Schutzumschlag wechselt je nach Lichteinfall irrisierend die Farbe, und schlägt man das recht schwere und großformatige Buch auf, entdeckt man nicht nur Buchstaben, sondern etliche Illustrationen: Kopien aus Krankenakten, Vermisstenanzeigen, Screenshots von Internetseiten, SMS-Konversationen… – ganz in Schwarz/Weiß gehalten, fügen sie der Geschichte ebensoviel Authentizität wie Düsternis hinzu. Schon allein deshalb geht hier meine Empfehlung einmal klar in Richtung Printausgabe.

NIGHT FILM gibt sich also mysteriös, und dieser Look entspricht voll und ganz dem Inhalt. Wir haben es im Grunde genommen mit einem ‚murder mystery‘ im klassischen Sinn zu tun, dem Pessl durch ein paar geschickte Zutaten einen neuen Spin verleiht. So macht der Prolog schon mal klar, dass nicht alles mit rechten Dingen zugeht. Ein Geist in einem roten Mantel huscht durch das nächtliche New York. Oder spielen dem diskreditierten Journalisten Scott McGrath seine Sinne nur einen Streich? Vermutlich. Wahrscheinlich. Oder doch nicht?

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Rezension: ‚Heart Shaped Box‘ von Joe Hill

(dt. Titel: ‚Blind‘)
Autor: Joe Hill
Sprache: Amerikanisch
Sprecher: Stephen Lang
Format: Hörbuch-Download von audible.de für € 9,95 im Flexi-Abo (normal € 20,95)
Länge: 11 Std 6 min
Inhaltsangabe (amazon):

Früher oder später holen die Toten dich …Der Rockstar Judas Coyne erwirbt über das Internet einen Geist. Was als vermeintlicher Spaß beginnt, wird bald zu einem blutigen Horrortrip auf der Straße des Todes.

Zum Hörbuch:

Horror ist gar nicht mein Fall. Wenn’s gruselig wird, bin ich die erste, die sich im Kino Augen und Ohren zu hält. Filme aus diesem Genre gehen gar nicht. Bei Hörbüchern bzw. Hörspielen ist das etwas anderes. Da fordere ich mich schon mal selbst gerne heraus und bin bereit, es mit den Bildern, die in meinem Kopf entstehen, aufzunehmen.

Zufällig bin ich beim Stöbern auf einem Blog auf HEART SHAPED BOX gestoßen, und eins lies mich aufhorchen: Der Autor, Joe Hill, ist kein Geringerer als der Sohn von Horror-Meister Stephen King! Und obwohl ich mit Stephen King immer mal meine Probleme habe, interessierte mich doch brennend, was sein Sohn da so in den großen Fußstapfen seines Vaters treibt.

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‚Niceville‘ von Carsten Stroud

Titel: ‚Niceville‘

Autor: Carsten Stround

Sprache: Deutsch (Originalsprache: Amerikanisch)

Sprecher: Michael Hansonis

Medium: Hörbuch-Download von audible.de für € 9,95 im Flexi-Abo (Normalpreis € 24, 95)

Länge: 14 Std 19 Min (ungekürzt)

Inhaltsangabe (von audible.de):

Niceville. Eine Kleinstadt im Süden der USA, idyllisch, altmodisch und noch immer fest in den Händen der Gründerfamilien. Hier lässt es sich leben. Aber irgendetwas läuft schief in Niceville. An einem Sommertag verschwindet der kleine Rainey Teague. Zehn Tage später wird er gefunden – in einer alten Gruft. Er liegt im Koma. Nick Kavanaugh, der Ermittler, steht vor einem Rätsel. Niceville findet keine Ruhe mehr. Merle Zane und Charlie Danziger überfallen eine Bank und machen sich mit zweieinhalb Millionen Dollar aus dem Staub. Nach einer Meinungsverschiedenheit knallen sie sich gegenseitig ab. Beide überleben schwer verletzt. Niceville wird zu einem Ort ohne Gnade. Während eines infernalischen Wochenendes überschlagen sich die Ereignisse. Liegt ein Fluch über Niceville? Geht er aus von einem mit schwarzem Wasser gefüllten Loch auf dem Felsen über der Stadt? Man sagt, etwas lebt darin. Doch was?

Zum Buch:

Bei diesem Hörbuch gab’s eine Premiere: für NICEVILLE musste ich eine mindmap anlegen, um nicht den Überblick zu verlieren. Nachdem ich bei ca. Stunde 5 merkte, wie ich immer wieder den Überblick verlor über die vielzähligen Figuren und Handlungsstränge und ihre Vernetzung, stellte sich das als äußerst hilfreich heraus. Ohne die Notizen auf meinem Handy und besagte mindmap wäre ich jetzt wirklich nicht in der Lage gewesen, eine halbwegs vernünftige Rezension zu schreiben.

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‚The Thirteenth Tale‘ von Diane Setterfield

Titel: ‚The Thirteenth Tale‘
(dt.Titel: ‚Die dreizehnte Geschichte‘)

Autorin: Diane Setterfield

Sprache: britisches Englisch

Sprecher: Bianca Amato, Jill Tanner

Medium: Hörbuch-Download von audible.com für $ 7,49 im Abo

Länge: 15 Std 41 min (ungekürzt)

Inhaltsangabe (von audible.de):

Ein Leben lang musste Vida Winter, Englands erfolgreichste Autorin, Stillschweigen darüber bewahren, was damals, in jener Nacht vor rund sechzig Jahren, wirklich geschah, als der Familiensitz bis auf die Grundmauern niederbrannte. Nun, dem Tode nah, erleichtert sie erstmals ihr Gewissen und beichtet der jungen Buchhändlerin Margaret die schockierende Wahrheit über sich und ihre Zwillingsschwester.

Zum Buch:

Margaret Lea, die praktisch im Antiquariat ihres Vaters aufwuchs und Bücher mehr liebt als das wahre Leben, bekommt einen seltsamen Brief: Die Bestsellerautorin Vida Winter bittet sie, ihre Biographie zu schreiben. Erstaunlich daran ist nicht nur, dass Lea als Biographin bisher kaum von sich Reden gemacht hat, sondern vielmehr, dass niemand bisher herausfinden konnte, wer Vida Winter tatsächlich ist, und welches Leben sie geführt hat. Seit Jahren tischt Winter jedem Journalisten eine andere, erfundene Lebensgeschichte auf.

Margaret geht nervös und ungläubig erfreut auf das Angebot ein. Wie viele andere von Winter’s Lesern hofft sie, das Rätsel einer Geschichtensammlung  der Autorin zu lösen, die ursprünglich 13 Geschichten enthalten sollte, aber tatsächlich nur 12 umfasst. Was passierte mit der 13. Geschichte?
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‚Apocalypsis‘ – webnovel

Titel: ‚Apocalypsis‘

Autor: (keine Angabe)

Sprache: deutsch

Sprecher: Matthias Köberlin

Medium: webnovel, Audio-Download-Version

Länge: 12 Folgen, jede Folge hat ca. 30-50 min

Preis: je nach Format € 1,49 – € 2,39 pro Folge (bei iTunes)

Inhaltsangabe (von iTunes):

Rom. Aufruhr in der ewigen Stadt. Papst Johannes Paul III. ist zurückgetreten und spurlos verschwunden. Niemand weiß, ob er überhaupt noch lebt. Zur gleichen Zeit werden seine engsten Vertrauten ermordet. Auf bestialische Weise.

Während das Konklave zur Wahl eines neuen Kirchenoberhauptes beginnt, macht sich Vatikanreporter Peter Adam auf die Suche nach dem verschwundenen Papst. Die Spur führt zu einem mysteriösen Orden, der seit Jahrhunderten im Untergrund gegen die Kirche wirkt. Seine Anhänger stützen sich auf eine mittelalterliche Prophezeiung: Nach dem gegenwärtigen Papst soll einer kommen, der sich den Namen Petrus II. geben wird. Er wird der letzte auf dem Stuhle Petri sein.

Steht die Zeit der Apokalypse bevor? Und wird sie die Erfüllung eines alten Menschheitstraums bringen oder das Ende der Welt?

Zum Buch:

Das Besondere an ‚Apocalypsis‘: Es handelt es sich um eine Webnovel – eine Fortsetzungsgeschichte, die auf verschiedenen digitalen Endgeräten zu hören, zu sehen oder zu lesen ist. Es gibt sie als App,  E-Book, Read-and-Listen-Version und als Audio-Download. Ein interessantes neues Format. In diesem Fall handelt es sich um den Audio-Download. Von einem normalen Hörbuch setzt sich ‚Apocalypsis‘ dadurch ab, dass es hier teilweise auch Musik und Geräusche gibt, die Geschichte aber – wie beim Hörbuch – von nur einem Erzähler vorgetragen wird – sozusagen ein Crossover zwischen Hörbuch und Hörspiel
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‚Step on a Crack‘ von Mary Anderson

Titel: ‚Step on a Crack‘
(nicht auf deutsch veröffentlicht)

Autorin: Mary Anderson

Sprache: Amerikanisch

Sprecherin: Xe Sands

Medium: Hörbuch-Download von audible.de für € 9,95 im Flexi-Abo

Länge: 04 Std 36min

Inhaltsangabe:

Solange sie denken kann, hat die junge Sarah einen wiederkehrendem Alptraum, in dem sie ihre Mutter tötet. Für diesen Traum scheint es keinen realen Anlass zu geben – Sarah’s Verhältnis zu ihrer Mutter ist gut, und daher erzählt sie auch niemandem von den quälenden Bildern, die sie im Schlaf heimsuchen. Aber es gibt noch ein weiteres Problem: nach jedem dieser Träume fühlt sich Sarah gezwungen, etwas zu stehlen – scheinbar unnütze Kleinigkeiten, die keinen Sinn machen. Das bringt sie natürlich in Schwierigkeiten.

Als ihre Tante Kat mit Sarah und ihrer Mutter die Ferien in ihrem Sommerhaus verbringt, spitzt sich die Lage zu. Zu den Alpträumen kommt Schlafwandeln, und als auch alles Lesen in Psychologiebüchern nicht mehr hilft, wendet Sarah sich an ihre kluge und eifrige Mitschülerin Josie. Deren Vater ist Psychologe, und Josie stürtzt sich ambitioniert in die Lösung des Rätsels.

Beide ahnen jedoch nicht, welches Trauma Sarah’s Probleme ausgelöst hat, und die Sache wächst ihnen über den Kopf…

Zum Buch:

Dem Inhalt ist nicht viel hinzuzufügen. Dieses Hörbuch ist mit einer Länge von 4 1/2 Stunden schnell erzählt und ebenso schnell durchgehört. Dennoch ist die Zeit sinnvoll genutzt: Die Spannung baut sich allmählich auf, und der Hörer rätselt mit Sarah und Josie bis zum Schluss über die Hintergründe.

Man muss berücksichtigen, dass es sich um ein Jugendbuch handelt, und zwar eins, dass erstmals in den 80ern erschien. Das erklärt neben den veralteten Recherchemethoden von Sarah auch die manchmal etwas rauen Übergänge in der Erzählung, das Gefühl der Oberflächlichkeit und die manchmal noch recht kindliche Naivität der jungen Hauptfiguren. Selbst Sarah’s Tante Kat wirkt unreif, und nur Sarah’s Mutter bringt soetwas wie Besonnenheit und Reife in die Geschichte, bleibt aber bis kurz vor Ende außen vor.
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‚Geisterfjord‘ von Yrsa Sigurdardóttir (dt. Taschenbuch)

Titel: ‚Geisterfjord‘
(Originaltitel: Ég man ðig)

Autorin: Yrsa Sigurðardóttir

Sprache: deutsch

Medium: Taschenbuch

Länge: 356 Seiten

Preis: € 8,99

Inhaltsangabe (von amazon.de):

Drei junge Leute aus Reykjavík planen, ein heruntergekommenes Haus in einem verlassenen Dorf in den kargen Westfjorden Islands wieder aufzubauen; sie ahnen nicht, welch gewaltige Ereignisse sie damit in Gang setzen.
In einer Kleinstadt am anderen Ende des Fjords ermittelt zur selben Zeit Polizistin Dagný gemeinsam mit Freyr, einem Psychologen, in einer Reihe von unnatürlichen Todesfällen. Welche Geheimnisse bergen die staubigen Polizeiakten aus dem vorigen Jahrhundert? Und warum hat Freyr auf einmal das Gefühl, dass sein verschollener Sohn noch am Leben sein könnte? Erst als die Verbindung zwischen diesen rätselhaften Geschehnissen sichtbar wird, enthüllt sich die grausige Wahrheit.
Dieser unheimliche und furchteinflößende Roman der internationalen Bestseller-Autorin Yrsa Sigurðardóttir ist, neben diversen Kinderbüchern, ihr sechstes Buch für Erwachsene und beruht zum Teil auf Tatsachen.

Zum Buch:

Um es vorweg zu nehmen: Selten habe ich mich beim Lesen eines Buches so gegruselt wie bei diesem und war dennoch begeistert! Subtiler, intelligenter Horror ohne großes Blutvergießen, und dazu auch noch feinsinnige Charakterstudien – das muss man erstmal schaffen!

Von Anfang an beschleicht den Leser ein undefiniertes Gefühl der Furcht, und dafür sorgt zunächst einmal die konsequent düstere und unheimliche Atmosphäre, die Sigurðardóttir aufbaut. Düstere, einsame Landschaften, winterliche Kälte, pfeifender Wind, fremde Geräusche und Gerüche – mehr braucht es zunächst nicht, um Gänsehaut zu verursachen. Das ist gekonnt gemacht und kurbelt sowohl bei den Figuren des Romans als auch beim Leser die Phantasie an, die ihre ganz eigenen, grausigen Schreckensbilder heraufbeschwört. Und das gilt für beide Handlungsstränge.
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