‚Read different‘ – ich les‘ mal was anderes! (by buechermonster)

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Mal was anderes lesen (oder hören) als sonst. Über die eigenen Genre-Grenzen schauen. Die literarische ‚comfort zone‘ verlassen. Das ist eine tolle Idee für eine Challenge – aber sie stammt nicht von mir.

Ehre wem Ehre gebührt: Auf seinem Buechermonster Blog hat sie der liebe Sebastian gehabt. Das könnt ihr hier lesen.

Ich fand die ‚read different‘-Idee so gut, dass ich mich gleich zum Mitmachen entschieden habe. Allerdings hat Sebastian es etwas leichter als ich, da er sich hauptsächlich im Thriller/Krimi-Genre bewegt und nur in irgendein anderes wechseln muss, um mal über den Tellerrand zu schauen.

Ich bin dagegen jemand, der in vielen verschiedenen Genres unterwegs ist. Tatsächlich lese ich am liebsten Bücher aus gegensätzlichen Kategorien hintereinander. Die Abwechslung macht den Reiz aus. Aber ich habe mich mal selbst hinterfragt. Und wenn man genau hinschaut, beschränke ich mich zwar nicht auf bestimmte Genres, aber dafür (was die Autoren angeht) auf bestimmte geographische oder linguistische Gebiete. In meiner Titelliste kommen schwerpunktmäßig Autoren aus angelsächsischen Ländern vor. USA, Großbritannien, Kanada, Australien, Neuseeland. Das ist ganz klar auf meine Liebe zum Englischen zurückzuführen. Dazu natürlich deutsche Literatur. Und einige Tupfer in Nord-, West- und Südeuropa.

Das war’s dann aber auch.

Und da fehlt natürlich Einige!. Da fehlen ganze Kontinente: Afrika und Asien. Da fehlen die osteuropäischen Nachbarn. Der nahe und der ferne Osten auch! Bis auf ganz wenige Ausnahmen sind das weiße Flecken auf meiner Lese-Landkarte. Das war mir gar nicht so bewusst. Und ich finde das ein bisschen erschreckend.

Auch bei den Genres gibt es trotz meiner Kreuz-und-quer-Leserei noch ein paar Lücken. ‚Chick Lit‘ findet sich bei mir nicht. ‚Horror‚ nur ausnahmsweise. ‚Humor/Comedy‘ befindet sich noch nicht einmal in meinem SUB. Solche Spezialgenres wie ‚Kunst‘, ‚Musik‘ und ‚Reisen‘ sind mir oft zu speziell. Um Biographien und Memoiren mache ich auch meist einen Bogen. Und das allergrößte Loch bilden die ‚Sachbücher‚.

Höchste Zeit also, da mal nachzubessern.

Diesen April (eventuell auch darüber hinaus) werde ich also, dem Beispiel des Büchermonsters folgend, diese Lücken etwas füllen und mal was anderes als sonst lesen.

Ich bin tatsächlich schon mittendrin:

Die vierzig Geheimnisse der LiebeThe Walking Dead

brand eins aprilKuckuck Krake KakerlakeSalt sugar fat

Im Urlaub konnte ich meine Errungenschaft vom ‚Indiebookday‚  in aller Ruhe lesen: DIE VIERZIG GEHEIMNISSE DER LIEBE von Elif Shafak. Die Autorin stammt aus der Türkei, und der Roman dreht sich um den Sufismus, eine islamische Glaubensrichtung. Das fällt dann schon mal geographisch in den Nahen Osten und ins Genre ‚Religion/Spiritualität‘. Die Rezension findet ihr HIER.

Auf meinem Kindle habe ich mich derweil ins Horror-Genre begeben. Seit ein paar Monaten verfolge ich zu gleichen Teilen mit Entsetzen und Begeisterung die US-Serie ‚The Walking Dead‘, in der es um eine Zombie-Apocalypse geht. Die Serie beruht auf einer Reihe Graphic Novels, und jetzt gibt es auch Romane dazu. Nr. 1, THE WALKING DEAD – RISE OF THE GOVERNOR  lese ich jetzt. Heidewitzka. Da geht’s ab. Das ist echter Horror! Zombies wandern stöhnend durch die Gegend, Blut spritzt, Gedärme hängen raus… schon eine Herausforderung für mich, da der Roman noch weiter geht als die TV-Serie.

Aus dem Genre ‚Sachbuch‚ habe ich mir als Hörbuch zum einen den aktuellen NYT Bestseller SALT, SUGAR, FAT herausgesucht, in dem es um die Ernährungsindustrie und Adipositas geht.

Außerdem höre ich mir gerade die aktuelle Ausgabe des Wirtschaftsmagazins ‚brand eins‘ an. Solche Audiomagazine fristen ja noch ein Nischendasein. Mal sehen, ob die ‚brand eins‘ zum Hören mit der Druckausgabe mithalten kann.

Als ‚Sachbuch‚ geht auch noch KUCKUCK, KRAKE, KAKERLAKE durch. Dieses Hörbuch über kuriose Tiere haben wir mit den Kids gemeinsam auf der Rückfahrt aus dem Osterurlaub gehört, dabei einiges gelernt und vor allem viel gelacht.

So, und jetzt seid ihr dran! Ich brauche eure Vorschläge für weiteren Lesestoff zu ‚read different‘. Welche ‚anderen‘ Bücher empfehlt ihr mir? Was habe ich bisher ignoriert und sollte es unbedingt lesen?

Oder wollt ihr auch mitmachen? Das Büchermonster freut sich bestimmt über Mit-Anders-Leser, und ich auch! Meldet euch!

Update!

15. April

Bis auf SALT, SUGAR, FAT, mit dem ich mich als Sachbuch trotz interessantem Thema und fantastischem Sprecher doch etwas schwertue, habe ich alle anderen (Hör)Bücher, die ihr oben seht, beendet. BRAND EINS war informativ, KUCKUCK, KRAKE, KAKERLAKE einfach köstlich. Als bisherige April-Lieblinge verbuche ich die komplett gegensätzlichen DIE VIERZIG GEHEIMNISSE DER LIEBE und – trara! – THE WALKING DEAD. Ersteres hat mich in die Welt des Sufismus eingeführt, letzteres bestens düster unterhalten. Mit beidem habe ich nicht unbedingt gerechnet.

Hinzu gekommen sind noch zwei Neulinge:

Rheingold

Als mir auffiel, dass auch Klassiker Mangelware auf meiner Leseliste sind, habe ich mir erstmal den ‚Ring der Nibelungen‘ ins Haus geholt. Allerdings in einer wirklich eindrucksvollen Version. Stefan Kaminski, bekannter Hörbuchsprecher und Stimmenmorpher, hat im Sinne des bombastischen Wagner ‚Rheingold‘ und Co. als ‚3D Audio-Performance‘ auf die Bühne gebracht. Kaminski, zwei Musiker, etwas Technik und Fundstücke vom Schrottplatz zum Geräusche machen – das ist alles. Kaminski schlüpft selbst in alle Rollen. Zur Rezi geht es HIER.

Teil 1, RHEINGOLD, habe ich durchgehört und bin so restlos begeistert, dass ich mir erstmal die zugehörigen DVDs bestellt habe. Wenn schon nicht live, dann muss ich das zumindest auf dem Bildschirm sehen.

Balsac und die kleine chinesische SchneiderinHeute frisch auf meinem iPod gelandet ist BALSAC UND DIE KLEINE CHINESISCHE SCHNEIDERIN von Dai Sijie. Auf der Suche nach einem asiatischen Autor bin ich über Umwege zu diesem Roman gelangt, der sich ganz entzückend antut. Es geht um zwei junge Männer, die unter Mao zur ‚Umerziehung‘ in einem winzigen, abgelegenen Bergdorf einquartiert werden. Obwohl ein ernstes Thema, besitzt das Hörbuch bisher eine wunderbare Leichtigkeit. Ich bin gespannt, ob das so bleibt. (Update: es ist so geblieben! Zur Rezi geht es HIER.)

Derweil tummeln sich auf meinem Kindle Leseproben aus Afrika und Osteuropa. Mal sehen, welches Buch davon es wird. Oder vielleicht etwas ganz anderes? Der April ist ja erst halb rum!

4 Gedanken zu “‚Read different‘ – ich les‘ mal was anderes! (by buechermonster)

  1. buzzaldrinsblog 11. April 2013 / 19:05

    Auf deine Eindrücle zu Elif Shafak bin ich schon sehr gespannt! :-) Einen wirklich Tipp habe ich nicht, aber da ich kaum Krimis lese, war mein Ausflug ins Krimigenre mal was ganz anderes, aber ich habe ihn sehr genossen. Ich habe „Später Frost“ von Voosen/Danielsson gelesen.

    • papercuts1 12. April 2013 / 15:30

      Hallo Mara!

      Tatsächlich werde ich einfach mal auf deinem Blog nach Ideen suchen. Da gibt’s bestimmt was!

      Ja, für dich bedeuten Krimis/Thriller bestimmt ‚read different‘! Schön, dass du einen gefunden hast, der dir gefallen konnte! Ist ja so viel Massenware nach Schema F dabei, leider.

      Elif Shafak ist bestimmt was für dich! Diese Rezi steht als nächstes an, aber ich bi mir jetzt schon sicher, dass das Buch auch dir gefallen wird.

  2. buechermonster 12. April 2013 / 16:53

    Ich habe ja bereits erwähnt dass ich mich total freue dass du meinem Beispiel folgst und die Aktion sogar auf deinem Blog aufgreifst.

    Bei den von dir erwähnten Büchern ist mir direkt mal „The Walking Dead“ ins Auge gesprungen. Die Serie hab ich im TV verpasst und eigentlich bin ich auch nicht unbedingt ein Fan von Zombie-Geschichten, aber hier könnte ich doch glatt mal eine Ausnahme machen ;-)

    Ich hab auch mal überlegt, was ich dir vielleicht noch an Büchern für die Aktion empfehlen könnte. Ist gar nicht so einfach, aber ich hab mal ein paar Sachen aus der Erinnerung gekramt, die mir positiv im Gedächtnis gelieben sind:

    Aus dem Bereich Humor könnte dir vielleicht „Ausgefressen“ von Moritz Matthies gefallen. Hier empfehle ich ausdrücklich die Hörbuchversion; diese ist zwar leider gekürzt, ist aber dank Christoph M. Herbst extrem unterhaltsam (ist vllt auch was für die Autofahrten mit der Familie ;-))

    Auch die Känguru-Chroniken von Marc-Uwe Kling sind sehr lustig und originell.

    Im Bereich „Horror“ fällt mir da „Trauma“ von Dean Koontz ein, wobei das eigentlich sehr untypisch für das Genre ist. Ist nicht wirklich gruselig, dafür aber unterhaltsam, skurril, schwarzhumorig und wird nicht zuletzt von David Nathan wie gewohnt großartig gelesen.

    In gedruckter Form kommt mir dann noch „Coma“ von John Niven in den Sinn, eine ziemlich absurde aber sehr böse Golfergeschichte, die aber auch schon teilweise recht deftig ist.

    Zum Abschluss ist mir noch „Bleachers“ von John Grisham eingefallen, ein kurzer aber (wie ich finde) sehr schöner Roman rund um Football, für den man aber nicht unbedingt Regelkenntnisse benötigt. Vielmehr geht es hier um die Bedeutung des Sports für eine Kleinstadt und die vielen Schicksale, die damit verbunden sind. Ist zwar schon ein paar Jahre her, dass ich das Buch gelesen habe, ist mir aber positiv in Erinnerung gelieben.

    LG,
    Sebastian

    P.S.: Ich hab jetzt auch endlich das Aktions-Logo fertig ;-)

  3. papercuts1 15. April 2013 / 18:48

    Hallo Sebastian,

    nach einem stressigen Wochenende komme ich jetzt erst zum Antworten (und dazu, mir das Logo bei dir zu ‚leihen‘).

    Danke für deine Vorschläge! Christoph M. Herbst reizt mich tatsächlich, und ich habe auch schon in seinen Hörbüchern gestöbert, warte aber noch auf die richtige Stimmung für ein Comedy-HB. Will sich im Moment bei mir nicht so recht einstellen. X-(

    Am reizvollsten finde ich von deinen Ideen Dean Koontz. Von dem habe ich schon ein paar Bücher gelesen, von denen ich eins (‚Seize the night‘) wirklich faszinierend fand. Ist aber eine Weile her. ‚Trauma‘ werde also mal näher anschauen. David Nathan ist natürlich auch reizvoll!

    Ansonsten bin ich einfach froh, dass deine ‚read different‘-Aktion bei mir schon zu Entdeckungen geführt hat, die ich ohne diese Idee vielleicht nicht gemacht hätte. So bewusst suche ich sonst nicht nach ‚anderen‘ Büchern und Hörbüchern. Sollte man zu einer Tradition machen.

    So, und jetzt mache ich mich mal an ein Update. Deins ist ja schon gepostet, wie ich gesehen habe. :-)

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